HPV-Impfstoffe
In Studien verhinderten die Impfstoffe erfolgreich anhaltende Infektionen mit HPV 16 und 18 sowie durch diese HPV-Typen verursachte Krebsvorstufen. Bisher wurden drei HPV-Impfstoffe (Gardasil®, Gardasil®9 und Cervarix®) entwickelt, die alle vor einer Infektion mit den zwei häufigsten Krebs verursachenden HPV-Typen (HPV 16 und 18) schützen.
Gardasil® 9
Mitte des Jahres 2016 kam der neue nonavalente Impfstoff Gardasil® 9 von Sanofi Pasteur MSD auf den Markt.
Dieser schützt im Vergleich zu Gardasil vor fünf weiteren HPV-Hochrisiko-Typen. Die insgesamt sieben Hochrisiko-Typen (16, 18, 31, 33, 45, 52, und 58), in diesem Impfstoff, sind gemeinsam für fast 90% der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Außerdem wird mit dem Impfstoff auch weiterhin den beiden häufigsten Genitalwarzen auslösenden HP-Viren 6 und 11 vorgebeugt, welche zu den Niedrigrisiko-Typen gehören
Gardasil 9 wird für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren in einem Zwei-Dosen Schema empfohlen, ab 15 Jahren in einem Drei-Dosen Schema.
Sanofi Pasteur MSD hat versichert, dass der nonavalente Impfstoff bezüglich Wirksamkeit und Immunogenität alle angestrebten Ziele erfüllt hat. Das Sicherheitsprofil entspricht dem von Gardasil.
Gardasil®
Der Vierfachimpfstoff Gardasil® richtet sich gegen die Hochrisiko-Typen 16 und 18 und gegen die Niedrigrisiko-Typen 6 und 11. Gardasil ist von der Europäischen Arzneimittelbehörde (European Medicines Agency EMEA) seit September 2006 zugelassen zur Vorbeugung von hochgradigen Zellveränderungen (Dysplasien, Krebsvorstufen) der Zervix (CIN 2 und 3), Zervixkarzinomen sowie hochgradigen Dysplasien im äußeren Genitalbereich (Vulva), die durch die HPV-Typen 16 und 18 verursacht werden können. Zusätzlich schützt er im Rahmen der Kreuzprotektion gegen weitere krebsauslösende HPV-Typen.
Außerdem schützt Gardasil vor Genitalwarzen (Feigwarzen, fachsprachlich Condylomata accuminata), die als Folge einer Infektion mit den HPV-Typen 6 und 11 entstehen können. Im Juni 2014 erhielt Gardasil von der European Medicines Agency (EMA) die erweiterte Zulassung zur Prävention analer präkanzerösen Läsionen und des Analkarzinoms.
Cervarix®
Der bivalente Impfstoff Cervarix® wurde im September 2007 in Europa zugelassen. Er schützt ebenfalls vor einer Infektion mit den Hochrisiko-Typen 16 und 18 und die dadurch bedingten hochgradigen Zellveränderungen (Dysplasien, CIN 2 und 3, Krebsvorstufen) am Gebärmutterhals und dem daraus entstehenden Gebärmutterhalskrebs. Im Rahmen der Kreuzprotektion schützt der Impfstoff vor weiteren Hochrisiko-Typen, die nicht im Impfstoff vorhanden sind. Diese Kreuzprotektion erstreckt sich unter anderem auch auf die Virustypen 31 und 45, denen ein hohes onkogenes Potential zugesprochen wird.
Fachinformationen
Vergleich der Impfstoffe
Es gibt Unterschiede in der Zulassungsindikation, dem Applikationsschema, der Ausprägung der Kreuzprotektion und der "Zubereitung" des Impfstoffs, dem Adjuvans. Weitere Informationen finden Sie in folgenden Publikationen:
- Einstein (2009): Comparison of the immunogenicity and safety of Cervarix and Gardasil human papillomavirus (HPV) cervical cancer vaccines in healthy women aged 18-45 years (Human Vaccines)
- Zylka-Menhorn (2009): HPV-Impfung: Die Studienwelt wurde erweitert (Deutsches Ärzteblatt)
- Epidemiologisches Bulletin (2009) (Nr. 32 des RKI)