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Impfung gegen Humane Papillomviren

Seit einigen Jahren gibt es Impfstoffe gegen eine Infektion mit den häufigsten humanen Papillomviren, kurz HPV oder HP-Viren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 9 bis 14 Jahren. 

Bisher wurden drei HPV-Impfstoffe (Gardasil®, Gardasil®9 und Cervarix®) entwickelt, die alle vor einer Infektion mit den zwei häufigsten Krebs verursachenden HPV-Typen 16 und 18 schützen. Diese sind zusammen für etwa 70 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich.

Weil HPV-Infektionen so häufig sind und die meisten Menschen schon bei den ersten sexuellen Kontakten mit diesen Viren infiziert werden (Winter 2003), liegt der beste Zeitpunkt für die HPV-Impfung vor dem Beginn der sexuellen Aktivität.

Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten für die HPV-Impfung von Mädchen und Jungen zwischen 9 und 18 Jahren, einige auch außerhalb dieser Altersgrenzen.

Ziel der HPV-Impfung

Die HPV-Impfung soll die Entstehung von Krebs verhindern.
Im Falle von Gebärmutterhalskrebs wird die überwiegende Anzahl durch eine Infektion mit HPV 16 oder 18 verursacht. Sie kann die Pap-Abstrichuntersuchung aber nicht ersetzen, denn etwa 30 Prozent der Zervixkarzinome werden durch andere HPV-Typen verursacht, gegen die die verfügbaren Impfstoffe nicht wirksam sind. Eine regelmäßige Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen ist also weiterhin nötig.
Bei Krebs des Anogenitalbereiches und des Mund-, Rachenraums ist HPV auch ein Auslöser, allerdings nicht der einzige. Eine Impfung kann jedoch das Krebsrisiko auch hier minimieren, ersetzt aber ebenfalls keine Früherkennungsuntersuchungen.

Die Nachbeobachtungsdauer der in den Studien geimpften Mädchen und Frauen beträgt bisher mindesten 10 Jahre. Über diesen Zeitraum hielt der HPV-Impfschutz vollständig an. Wie lange der Impfschutz anhält und ob und wann möglicherweise eine Auffrischung erforderlich ist, wird beobachtet.

In Deutschland wird die HPV-Impfung für Jungen seit Juni 2018 empfohlen. In den USA ist Gardasil seit 2009 zur Verhütung von Genitalwarzen bei Männern und Jungen zugelassen (FDA 2009). Australische Daten belegen, dass durch eine Impfung effektiv Genitalwarzen verhindert werden (Fairely 2009). In weiteren Studien wurde herausgefunden, dass Männer auch vor den möglichen Folgeerkrankungen einer HPV-Infektion wie Peniskarzinom und Karzinom am im Anogenitalbereich, sowie im Mund-, Rachenraum geschützt werden können.
Außerdem sind junge Männer die potenziellen Überträger der HP-Viren, somit ist auch im Hinblick auf eine vollständige Durchimpfungsrate und den sogenannten Herdenschutz, die HPV-Impfung für alle sexuell aktiven Personen sinnvoll.

Die HPV-Impfung wird als sicher und gut verträglich eingeschätzt. Es kann aber zu Nebenwirkungen kommen.

Verschiedene Stellungnahmen zur HPV-Impfung und Forderungen nach der Impfung auch für Jungen

Obwohl die Ergebnisse der Studien mit den ersten HPV-Impfstoffen vielversprechend waren, sind noch einige weitere Fragen zu beantworten.

Weitere Informationen

  • KIGGS Welle 1 -
    Studie zur Gesundheit von Kindern & Jugendlichen in Deutschland

    Mit KiGGS Welle 1 hat das Robert Koch-Institut von Juni 2009 bis Juni 2012 umfassende und repräsentative Daten zur Gesundheit der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen gesammelt. Bezüglich der HPV Impfung bei Mädchen ergab die Studie folgendes:

    • 39,5% der 14- bis 17-jährigen Mädchen in Deutschland erhielten die vollständige Impfung mit drei Dosen (52,6% wurden mindestens einmal gegen HPV geimpft).
    • Der Anteil der geimpften Mädchen steigt mit dem Alter an.
    • Mädchen mit niedrigem oder mittlerem Sozialstatus wurden häufiger geimpft, als Mädchen mit hohem Sozialstatus.
    • Mädchen sollten frühzeitig über HPV und den möglichen Schutz informiert werden.
    • Ziel ist, die Impfung noch vor dem ersten sexuellen Kontakt zu vervollständigen, um das Risiko einer Gebärmutterhalserkrankung zu senken.

    Weiterführende Links:
    - Studienbeschreibung
    - Faktenblatt zur HPV-Impfung

  • Postkonisationsprophylaxe - Impfung hilft nach Therapie:
    Betroffene Patientinnen, denen Zellveränderungen am Gebärmutterhals chirurgisch entfernt wurden, haben ein besonders hohes Risiko eine Reinfektion durch HPV zu erleiden. Die HPV-Impfung nach einem solchen Eingriff trägt dazu bei, das Wiedererkrankungsrisiko dieser Frauen deutlich zu senken.
    Weitere Informationen zur Postkonisationsprophylaxe finden Sie hier.

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ZERVITA e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, die Bevölkerung einheitlich und qualitativ hochwertig über Gebärmutterhalskrebs und die ursächlichen Humanen Papillomviren aufzuklären. Zu diesem Zweck stellen wir für die Allgemeinheit, Ärzte und Organisationen kostenlos Flyer zur Verfügung und pflegen zielgruppenorientierte Webseiten. Zur Deckung der Kosten freuen wir uns über eine Spende – jeder Beitrag hilft, damit wir weiterhin kostenlos informieren können.