Was ist HPV?

Humane Papillomviren (HPV)

Humane Papillomviren sind sehr weit verbreitet, sie werden vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen. Acht von zehn Frauen und Männer infizieren sich irgendwann in ihrem Leben mit HPV. Meist wird die Infektion gar nicht bemerkt – das  des Körpers bekämpft die Viren erfolgreich. Manchmal können sich dann auch Vorstufen von Krebs, wie Gebärmutterhals-, Penis-, Vulva-, Anal- oder Mund-Rachenkrebs entwickeln. Zum Glück kann man sich über eine Impfung davor schützen.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Typen humaner Papillomviren, harmlose (z. B. die Verursacher von lästigen Genitalwarzen) und gefährliche, die zu , bei Frauen besonders häufig zu Gebärmutterhalskrebs, führen können. Daher werden sie unterteilt in Niedrigrisiko- (low risk; LR) und Hochrisiko- (high risk, HR) Typen.

Manche Menschen bleiben leider anhaltend mit einem krebserregenden Hochrisiko HPV-Typ infiziert. Das Virus nistet sich in die Zellen ein und verändert sie zunehmend. Im Laufe mehrerer Jahre bis Jahrzehnte kann so Krebs entstehen.

Kinder-Uni-Vorlesung zum Thema Viren

Wenn du mehr über Viren im Allgemeinen erfahren möchtest,
schau dir diese Kinder-Uni Vorlesung an.

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HPV ist ein Virus🦠, von dem schon so gut wie jeder und jede gehört hat. Doch was steckt eigentlich dahinter? Das erklärt euch Prof. Dr. Thomas Iftner👨‍⚕️ in diesem Video. #uktuebingen #tuebingen #medicine #explain #hpv #virus

♬ Originalton – Uniklinikum Tübingen – Uniklinikum Tübingen

Wie werden die Viren übertragen?

Die Viren, die für Genitalwarzen und andere Krebserkrankungen verantwortlich sind, werden sexuell übertragen. Möglich ist dies bei jedem sexuellen Kontakt, solange Schleimhäute mit im Spiel sind, also auch im Mund- oder im Analbereich.
Leider schützen  nicht zu 100% vor dieser Übertragung. Natürlich schützen sie trotzdem vor anderen  und vor einer ungewollten Schwangerschaft. 

Heißt das, ich kann mich immer anstecken?

Ich kann mich also immer anstecken, meistens passiert aber nichts?

Theoretisch ja, aber hierbei musst du wissen, dass 8 von 10 Menschen sich in ihrem Leben damit anstecken und nur ein Bruchteil tatsächlich ernsthaft daran erkrankt.

Auch das stimmt. Jedoch kann man nie sicher wissen, wie der Verlauf der Infektion sein wird. Mit der Impfung kannst du dich auf jeden Fall
vor den Haupterregern der lästigen Warzen schützen sowie gegen die 9 Viren, die die meisten Krebsarten hervorrufen.

HPV-Spot:

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Verlauf einer Infektion

Humane Papillomviren sind hoch infektiös und werden über Hautkontakt durch kleinste Wunden oder andere lokale Verletzungen hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr übertragen. Die Infektion erfolgt immer lokal, also räumlich begrenzt dort wo der Erreger eingetreten ist und breitet sich nicht im ganzen Körper aus.

Wenn es gut läuft…

Etwa 90% der HPV Infektionen verschwinden innerhalb von 4 bis 24 Monaten aufgrund der Abwehrtüchtigkeit des  wieder von alleine.
Das Immunsystem tötet dabei die Viren ab und regt die Zerstörung befallener Zellen an. So kommt es zur Wiederherstellung des gesunden Zustands.

Manchmal aber…

Manchmal kann sich das Immunsystem nicht gegen die Viren wehren und die Infektion bleibt. Die Viren können so lange Zeit unentdeckt in den Zellen sein, ohne dort Schaden anzurichten. Bleibt eine HPV-Infektion länger als 2 Jahre bestehen, erhöht sich aber die Wahrscheinlichkeit, dass Zellveränderungen, sog. Dysplasien (= Vorstufen von ) entstehen. Es kommt zur unkontrollierten Virusvermehrung und die befallenen Zellen wachsen unaufhörlich. So entstehen viele Zellen deren Anhäufung nicht kontrollierbar ist. Wenn diese dann sogar in die Blutgefäße eindringen, wird es richtig gefährlich, da so alle Bereiche des Körpes erreicht werden können.

HPV-Impfung

Es gibt eine Impfung gegen die am häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen. Erfahre hier mehr.

Erkrankungen

Humane Papillomviren können verschiedene Krebsarten auslösen. Am häufigsten und bekanntesten ist dabei der Gebärmutterhalskrebs bei Frauen. Aber auch andere Krebsarten kann man als Frau und auch als Mann bekommen. Erfahre hier mehr.

Immunsystem

Das Immunsystem ist das körpereigene Abwehrsystem. Es ist immer aktiv. Das Immunsystem besteht aus zwei Teilen: einem angeborenen (unspezifischen) und einem erworbenen (spezifischen) System. Beide Teile sind eng miteinander verbunden und können zusammen den Körper vor Eindringlingen schützen. Dabei arbeiten sowohl Zellen, als auch in den Körperflüssigkeiten gelöste Stoffe, zusammen. Das Immunsystem verteilt sich im gesamten Körper. Die Blutbahn und die Lymphgefäße durchziehen den gesamten Körper und bilden die wichtigsten Transportwege für Immunzellen und Botenstoffe. In den Lymphgefäßen befindet sich Lymphflüssigkeit, diese besteht aus Gewebeflüssigkeit und beschädigten oder toten Zellen, Krankheitserregern und Fremdstoffen. Diese Stoffe werden über die Flüssigkeit abtransportiert

Klicke hier um mehr über das Immunsystem zu erfahren.

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Krebs

Krebszellen entstehen, wenn sich bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz (Gene) verändern. Das passiert auch bei gesunden Menschen immer wieder und ist nicht so schlimm, da es einfach wieder repariert wird. Wenn das aber nicht klappt und die Erbinformationen dadurch „verfälscht“ wird, dann kann daraus Krebs entstehen. Durch diese Verfälschung der Erbinformation werden Krebszellen so gefährlich, weil sie dadurch andere Eigenschaften haben als normale Körperzellen. Zum Beispiel wachsen sie unabhängig davon, was der Körper ihnen für Anweisungen gibt einfach immer weiter. Sie können sich unendlich oft teilen und damit vermehren und sind im Prinzip unsterblich. Am gefährlichsten ist es, wenn der Krebs "invasiv" wächst, das bedeutet, dass die Krebszellen in benachbartes Gewebe, also andere Organe oder Blutgefäße eindringen und sich damit im gesamten Körper auszubreiten. Man spricht dann davon, dass sich Tochtergeschwülste oder sogenannte Metastasen bilden.

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Kondom

Das Kondom besteht aus einem dünnen Gummi, der über den erigierten, also steifen, Penis gezogen wird. Er sitzt dabei wie  eine zweite Haut, ist aber dafür sechsmal dünner als diese. An der Spitze befindet sich ein sogenanntes Reservoir, wo das Sperma beim Samenerguss, auch Ejakulation genannt, hinein gelangt. Es ist das einzige Verhütungsmittel für den Mann und wenn er es richtig anwendet wird, auch sehr sicher. 
Dadurch, dass es sowohl verhindert, dass Spermien in die Scheide gelangen, als auch, dass sich die Schleimhäute im Genitalbereich berühren, ist es das einzige Verhütungsmittel was vor Schwangerschaft UND Geschlechtskrankheiten, wie z. B. AIDS, Chlamydien usw.) schützt!

Es gibt 3 Dinge auf die du achten solltest, bevor du ein Kondom öffnest. Wenn eines dieser Dinge nicht zutriffst, musst du das Kondom wegwerfen, es ist nicht mehr sicher!:
1. Es sollte das Ablaufdatum - NICHT Mindesthaltbarkeitsdatum - noch nicht überschritten haben. Wenn das Kondom zu alt ist, kann es brüchig werden, da die Feuchtigkeit mit der Zeit verschwindet. Dadurch können Löcher entstehen und es ist nicht mehr sicher.
2. Es sollte ein CE-Sigel haben. Das bedeutet, dass das Kondom getestet wurde. Dies ist eine Qualitätssicherung.
3. Es sollte ein Luftpolster zu tasten sein. Wenn du die Mitte der Verpackung mit den Fingern leicht zusammen drückst, sollten sich deine Finger nicht berühren, sondern sollte ein Luftpolster zu tasten sein. Ist das nicht der Fall, dann ist ein Loch in der Packung, es ist nicht auszuschließen, dass das Loch auch im Kondom ist.

Worauf du beim Öffnen der Verpackung und beim Überziehen achten solltest:
Die Kondompackung sollte ganz vorsichtig (nie mit Schere, Zähnen, langen Fingernägeln oder Messer!) aufgerissen werden!
Das Reservoir muss beim Überziehen des Kondoms zugehalten werden, damit keine Luft hineingelangt, sonst gibt es nämlich nicht mehr genug Platz für das Sperma.
Wenn du das Kondom falsch herum aufgezogen hast und es sich nicht abrollen lässt, dann dreh es nicht um sondern wirf es weg! Schon vor dem Samenerguss gibt es den sogenannten Lusttropfen, eine Flüssigkeit, die aus dem Penis kommt. Auch darin können sich schon Spermien befinden und es kann zu einer Befruchtung kommen, die Frau kann also schwanger werden. Außerdem können natürlich auch durch diesen Lusttropfen Krankheiten übertragen werden.

Kondome kannst du ganz einfach in Apotheken, Drogerien, Automaten in öffentlichen Toiletten oder Supermärkten kaufen, natürlich kannst du sie auch im Internet bestellen. Ein Kondom kostet zwischen 15 Cent und 1 EUR. Die letzten Testergebnisse von Stiftung Warentest zeigen wenig Unterschiede in der Qualität, die bei allen getesteten Kondomen mit "gut" bewertet wurde. Am besten ist es, du übst das Überziehen des Kondoms ein paar Male alleine, denn ein sicherer Umgang mit Kondomen ist wichtig! Ausführliche Informationen stehen auch in jeder Packungsbeilage.

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STI

Die Abkürzung STI steht für sexual transmitted disease oder auf deutsch sexuell übertragbare Erkrankungen. 
Dazu zählen z. B. ChlamydienSyphillisHIVHepatitis und natürlich HPV.

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ZERVITA e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, die Bevölkerung einheitlich und qualitativ hochwertig über Gebärmutterhalskrebs und die ursächlichen Humanen Papillomviren aufzuklären. Zu diesem Zweck stellen wir für die Allgemeinheit, Ärzte und Organisationen kostenlos Flyer zur Verfügung und pflegen zielgruppenorientierte Webseiten. Zur Deckung der Kosten freuen wir uns über eine Spende – jeder Beitrag hilft, damit wir weiterhin kostenlos informieren können.

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