Impfung
Die HPV-Impfung gibt es nun schon seit mehreren Jahren,
sie wird als sicher und gut verträglich eingeschätzt
Die HPV-Impfung wird vor dem ersten Sex für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. Versäumte Impfungen gegen HPV können bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden, wobei die vollständige Impfserie vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein sollte. Ideal wäre, wenn du bis zur Gabe der letzten Impfung noch keinen Sex hattest. Du kannst dich zwar auch impfen lassen, wenn du schon dein „Erstes Mal“ hattest, aber dann ist die Impfung nicht mehr so wirksam, weil du dich schon infiziert haben könntest. Selbst nach dem ersten Geschlechtsverkehr wird die Impfung allerdings empfohlen.
Impfen lassen kannst du dich beim:
- Kinder- und Jugendarzt
- Hausarzt
- Frauenarzt
- Urologen
Dein Arzt bzw. deine Ärztin spricht mit dir in einem Aufklärungsgespräch über die Impfung – hier kannst du alles Fragen, was du noch wissen möchtest oder eventuell noch nicht verstanden hast.
Für eine vollständige Impfung und einen bestmöglichen Impfschutz, wirst du – je nachdem wie alt du bist – zwei bis drei Mal geimpft. Die Impfungen erfolgt dabei in den Oberarm.
Die Impfempfehlung
Für den optimalen Impfschutz mit den drei verfügbaren Impfstoffen gilt:
9 bis 14 Jahre
Für Kinder und Jugendliche von 9 bis 14 Jahre ist ein 2-Dosen-Schema zugelassen.
Es muss also in diesem Fall nur zwei Mal im Abstand von mindestens fünf Monaten geimpft werden.
ab 15 Jahre
Drei Impfdosen bekommst du wenn du 15 Jahre oder älter bist.
Dies geschieht normalerweise innerhalb von sechs Monaten.
So funktioniert die Impfung
Durch die Impfung ist dein Körper bereits auf den Angriff der gefährlichsten HPV-Typen vorbereitet und kann diese Viren ausschalten, bevor sie die Zellen befallen können.
Der Impfstoff besteht dabei aus Virushüllen ohne Inhalt. Der Teil, der dafür zuständig ist, dass sich der Virus vermehren und damit ausbreiten kann, die Erbinformation, ist also gar nicht vorhanden. Das heißt, dass die Krankheit in deinem Körper durch die Impfung nicht ausgelöst werden kann. Da dein Körper die Erreger aber an der Oberfläche erkennt, reicht die Hülle aus, um ihn auf den Ernstfall vorzubereiten.
Das wird aktiviert.
Die Impfstoffe gegen HPV
Die zwei HPV-Impfstoffe (Gardasil®9 und Cervarix™) die vor einer Infektion mit den beiden gefährlichsten HPV-Typen (HVP 16 und 18) schützen können, werden zur Zeit geimpft. Gardasil®9 schützt dich zusätzlich vor den HPV-Typen, die zu führen können.
Cervarix™
Cervarix ist ein Zweifachimpfstoff – d. h. er schützt dich vor Infektionen mit den gefährlichen HPV-Typen 16 und 18.
Gardasil®9
Gardasil®9 bietet nicht nur Schutz vor den gefährlichen HPV-Typen 16 und 18 und 7 weiteren krebsauslösenden HPV-Typen, sondern schützt dich auch vor den HPV-Typen 6 und 11, die die Hauptverursacher harmloser, aber lästiger Genitalwarzen sind.
Die Impfstoffe sind seit 2006 (Gardasil) bzw. 2007 (Cervarix) in Deutschland zugelassen und können im Rahmen der sogenannten auch vor anderen HPV-Typen schützen.
Mögliche Nebenwirkungen
Die HPV-Impfung wird als sicher und gut verträglich eingeschätzt.
Es kann vorkommen, dass du in den Tagen nach der HPV-Impfung eine Rötung an der Einstichstelle bemerkst. Manchmal kann es auch zu einer leichten Temperaturerhöhung kommen. Dies ist für eine Impfung ganz normal.
Nicht ganz auszuschließen als unerwünschte Wirkungen nach einer Impfung sind Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Atembeschwerden, Nesselsucht oder Ausschlag und Gelenkbeschwerden.
Selten wurde auch von Ohnmachtsanfällen nach der Impfung berichtet. Obwohl diese sehr selten sind, sollten die geimpfte Person nach der Impfung 15 Minuten in der Praxis zur Beobachtung bleiben.
In Einzelfällen entwickelten Patienten auch Kopfschmerzen, geschwollene Lymphdrüsen im Halsbereich, Achselhöhle und Leisten oder ein Guillan-Barré-Syndrom. Beim Guillan-Barré-Syndrom hat man eine Muskelschwäche, Kribbeln in Armen, Beinen und Oberkörper und Missempfindungen. Falls das auftritt musst du sofort ins Krankenhaus gehen, es ist aber wie gesagt nur sehr sehr selten und tritt auch nicht speziell nur bei dieser Impfung auf. Ein erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose durch die HPV Impfung kann jedoch ausgeschlossen werden.
Früherkennungsuntersuchungen nicht vergessen!
In manchen Fällen kann es auch zu Krebs kommen, obwohl man die HPV-Impfung gemacht hat.
Dies ist bei Gebärmutterhalskrebs so, weil die Impfungen nur gegen die gefährlichsten zwei bzw. neun Virustypen HPV 16 und 18 schützt, es aber auch noch andere gefährliche HPV-Typen gibt. Deshalb ist es wichtig, dass alle Frauen, also auch diejenigen, die geimpft wurden, regelmäßig die Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen.
Bei anderen Krebsarten ist HPV meistens nicht der einzige Auslöser für die Erkrankung. Oft spielt rauchen oder die Ernährung auch eine Rolle.
Gut zu wissen,…
- dass die Impfstoffe aus leeren Virushüllen bestehen
- dadurch enthalten sie kein Erbmaterial
- der Virus kann sich also nicht in euch vermehren und euch somit auch nicht krank machen
Wie lange wird die
Impfung bezahlt?
Hier findest du eine Auflistung, welche Kassen, bis zu welchem Alter die Kosten für die Impfung tragen.
Immunsystem
Das Immunsystem ist das körpereigene Abwehrsystem. Es ist immer aktiv. Das Immunsystem besteht aus zwei Teilen: einem angeborenen (unspezifischen) und einem erworbenen (spezifischen) System. Beide Teile sind eng miteinander verbunden und können zusammen den Körper vor Eindringlingen schützen. Dabei arbeiten sowohl Zellen, als auch in den Körperflüssigkeiten gelöste Stoffe, zusammen. Das Immunsystem verteilt sich im gesamten Körper. Die Blutbahn und die Lymphgefäße durchziehen den gesamten Körper und bilden die wichtigsten Transportwege für Immunzellen und Botenstoffe. In den Lymphgefäßen befindet sich Lymphflüssigkeit, diese besteht aus Gewebeflüssigkeit und beschädigten oder toten Zellen, Krankheitserregern und Fremdstoffen. Diese Stoffe werden über die Flüssigkeit abtransportiert
Klicke hier um mehr über das Immunsystem zu erfahren.
Feigwarzen
Kondome verhindern zwar häufig, aber eben nicht immer die Übertragung dieser Viren. Sei nicht sofort beunruhigt, wenn dir Warzen an dir auffallen, oft verschwinden sie von allein. Trotzdem solltest du dir aber einen Termin bei einem Arzt oder einer Ärztin geben lassen. Dabei kannst du deinen Hausarzt, einen Hautarzt oder spezifischer als Mädchen eine Frauenärztin und als Junge einen Urologen um Rat fragen.
Genitalwarzen werden von den Medizinern Condylomata acuminata genannt. Oft hört man auch den Begriff Feigwarzen.
Es handelt sich dabei um eine sehr häufige, sexuell übertragbare Erkrankung. Übertragen werden nicht die Warzen, sondern die Viren, die diese Warzen dann auslösen. Diese Viren gehören zu derselben Gruppe wie die, die den Gebärmutterhalskrebs oder auch den Penis- oder Analkrebs verursachen können: die humanen Papillomviren (HPV). Wichtig! Es gibt Geringrisiko- (LR für low risk) und Hochrisiko (HR für high risk) Papillomviren. Dabei verursachen die Geringrisiko-Typen eher genitale Warzen und die Hochrisiko-Typen eher Krebs. Weil es so viele verschiedene gibt, haben sie Nummern. Hauptauslöser der Genitalwarzen sind die beiden Geringrisiko-HPV-Typen 6 und 11. Die Warzen sind klein und treten meistens an der Scheide oder am Penis auf. Häufig verursachen sie keine Beschwerden und du bemerkst sie gar nicht. Manchmal führen sie aber zu starkem Jucken, Brennen oder auch Schmerzen.
Kreuzprotektion
Kreuzprotektion bedeutet, dass man nicht nur gegen die Erreger, gegen die geimpft wird, geschützt ist, sondern auch gegen verwandte Erreger. Bei der HPV-Impfung ist man also auch noch gegen andere Hochrisiko-HPV-Typen, die nicht im Impfstoff enthalten sind, geschützt.
Das funktioniert so:
Durch Impfungen wird das Immunsystem auf einen Kampf mit den Erregern vorbereitet und kann diese dann abtöten. Die HPV-Impfung führt jetzt dazu, dass das Immunsystem mit den Nicht-geimpften-HPV-Typen in Verbindung tritt und dann diese ebenfalls abtötet. Man spricht dann von einer Kreuzneutralisation