Patientenschicksale

Wenn die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennungsuntersuchung
einen auffälligen Befund zeigt…

Aus den unterschiedlichsten Gründen suchen Frauen den Frauenarzt oder die Frauenärztin auf: die Verhütung muss besprochen, ein Pillenrezept ausgestellt oder ein unerfüllter Kinderwunsch abgeklärt werden. Manche Frauen kommen aber auch speziell zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung.
Diese Routineuntersuchung wird auch bei anderen Anliegen durchgeführt. Dies ist schnell geschehen und vergessen, solange keine Auffälligkeit vorliegt. Wenn eine Veränderung gefunden wird, muss diese abgeklärt und möglicherweise auch behandelt werden.

Drei Frauen erzählen ihre Geschichte

Sylva Butz

„Wie erschlagen“ fühlte sich Sylva Butz, nachdem sie im Januar 2006 von ihrem Frauenarzt angerufen worden war. Ihre letzte Abstrichuntersuchung… sei nicht in Ordnung gewesen und er möchte sie deshalb gern persönlich sprechen. Sylva Butz hat den Hörer aufgelegt, ohne irgendetwas zu sagen und gedacht:
„Was ist das jetzt? Habe ich jetzt Krebs?“

Heike Maurer

Die Spirale musste raus und da wurde die Früherkennungsuntersuchung gleich mitgemacht. Wenig später teilte ihr der Arzt mit, dass die Abstrichuntersuchung einen auffälligen Befund gebracht hätte.

Karola Mangano

Ihr Wunsch war es damals ein zweites Kind zu bekommen. Deshalb ging sie zum Frauenarzt. Doch dann wurde eine ganz andere Geschichte daraus… Was wäre passiert, wenn ich nicht zum Arzt gegangen wäre?

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Sylva Butz

„Vielleicht hat es mir das Leben gerettet.“

„Wie erschlagen“ fühlte sich Sylva Butz, nachdem sie im Januar 2006 von ihrem Frauenarzt angerufen worden war. Ihre letzte Abstrichuntersuchung, teilte er ihr mit, sei nicht in Ordnung gewesen und er möchte sie deshalb gerne persönlich sprechen. Sylva Butz hat den Hörer aufgelegt, ohne irgendetwas zu sagen, und gedacht: „Was ist das jetzt? Habe ich jetzt Krebs?“ Die Nacht hat sie kein Auge zugetan. Am nächsten Morgen ist sie in die Praxis gefahren: „Mein Arzt hat mir genau erklärt, was das Ergebnis bedeutet und welche Schritte jetzt folgen. Und das hat mich beruhigt.“

Jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung

Die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung, erzählt Sylva Butz, sei bei ihr so eine Art Automatismus gewesen: Schon als Jugendliche hat sie regelmäßig daran teilgenommen. Sie ist im brandenburgischen Lauchhammer geboren und in der DDR aufgewachsen, die Untersuchungen seien da ganz selbstverständlich gewesen. Seit dem Jahr 1999, nach der Geburt ihrer zweiten Tochter, erinnert sich Sylva Butz, waren ihre Pap-Abstriche hin und wieder verändert: „Mal Pap II, mal Pap III“, sagt sie.

Ihr Frauenarzt habe sie daraufhin nicht mehr alljährlich, sondern alle drei Monate zur Untersuchung gebeten. „Bis Ende 2004“, sagt Sylva Butz, „war alles normal, ich fühlte mich sicher und nahm den normalen Rhythmus der Früherkennungsuntersuchung im Abstand von einem Jahr wieder auf.“

Die nächste Untersuchung erfolgte Ende 2005. Kurz darauf erfuhr sie das Ergebnis: Pap IVa. „Sofort nach unserem Gespräch hat mein Arzt einen Termin für mich in einer Spezialsprechstunde der Uniklinik ausgemacht“, sagt Sylva Butz. Anfang Februar fuhr sie hin. Sie sei sehr aufgeregt gewesen.

Spezialsprechstunde in der Uniklinik

In der Klinik sollte die Kolposkopie vorgenommen werden. Sylva Butz, von Beruf Krankenschwester, berichtet, wie der Arzt mit einer Scheidenlupe, dem Kolposkop, ihren Muttermund inspizierte und Areale der Schleimhaut mit einer Lösung betupfte. Sylva Butz konnte auf einem großen Bildschirm mitverfolgen, wie sich das Gewebe verfärbte: „Das Gebärmutterhalsgewebe war rot, der Bereich um den Muttermund ganz weiß“,erläutert sie. Der Arzt habe daraufhin gesagt, dass das ganz sicher nicht gesund sei, eine Konisation müsse erfolgen. Sylva Butz wusste, was das bedeutet: Das kranke Gewebe wird während einer Operation aus dem Gebärmuterhals herausgeschnitten. Die Untersuchung, gesteht Sylva Butz, sei ihr sehr peinlich gewesen. Geschockt aber war sie von dem Gespräch, das darauf folgte. Nachdem der Arzt ihr den Befund mitgeteilt hatte, wollte sie von ihm wissen, woher denn ihre Erkrankung komme. „Von den Viren“, habe er knapp geantwortet. „Und woher kommen die Viren?“, entgegnete sie. „Von ihrem Mann,“ lautete die Antwort.

Krebs von Ihrem Mann?

Sylva Butz hat diese Antwort so getroffen, dass sie überhaupt nichts mehr zu fragen wagte. Sie solle Krebs von ihrem Mann haben? Der Gedanke ließ sie nicht mehr los, erst später hat sie Mut gefasst und zu Hause mit ihrem Frauenarzt darüber gesprochen. Er habe ihr erklärt, dass die meisten Menschen mit den Viren infiziert seien und sie auf sexuellem Wege weitergeben und dass bei einer chronischen Infektion in wenigen Fällen Krebs entstehen kann. Bei ihr habe man die Veränderung früh genug erkannt und die Chancen stünden sehr gut, dass die Erkrankung zu heilen sei.

Die Konisation erfolgte kurze Zeit später. Sylva Butz fuhr dazu wieder in die Klinik und erlebte die gleiche Routine, die ihr schon das erste Mal so zu schaffen gemacht hatte. „Der Arzt, der mich operierte, hat sich mir noch nicht einmal vorgestellt, weder vor noch nach dem Eingriff“, sagt sie. Vielleicht sei sie ja ein wenig überempfindlich, aber „so etwas Frauenärztliches“, meint sie, erfordere vielleicht doch einen etwas sensibleren Umgang. Die Konisation selbst sei keine große Sache gewesen. Sie habe eine Vollnarkose erhalten und nach kaum dreißig Minuten war alles vorbei. Am Abend schon ist sie wieder nach Hause gefahren.


Sylvia Butz
Krankenschwester, 36 Jahre und zwei Kinder

Im Labor wurde das während der Operation entfernte Gewebe noch einmal mikroskopisch untersucht; das Ergebnis wurde ihrem Frauenarzt zugeschickt. Als Sylva Butz sich mit ihm traf, musste er ihr mitteilen, dass eine Nachkonisation erforderlich sei. „Sie hatten nicht alles erwischt“, sagt Sylva Butz. „Ich sollte noch einmal unters Messer.“ Zuvor sprach ihr Arzt mit einem Spezialisten: Wenn sie keine Kinder mehr wolle, wurde ihr empfohlen, sei es besser, die Gebärmutter komplett zu entfernen. Sylva Butz stimmte zu: „Ich habe zwei Kinder – und für die will ich da sein!“Mitte April 2006 wurde ihr die Gebärmutter entfernt. Nicht in der Uniklinik, da wollte sie nicht mehr hin, sondern im Krankenhaus ihrer Heimatstadt. Ihr Frauenarzt hat die Operation vorgenommen. „Wenn es geht“, habe sie damals gesagt, „will ich außer Ihnen keinen Mann im OP haben.“

Die Entfernung der Gebärmutter, berichtet sie, erfolgte vaginal, durch die Scheide. Trotz dieser schonenden Methode seien die Operationsfolgen sehr beschwerlich gewesen. Zehn Tage musste sie nach der OP im Krankenhaus bleiben. Starke Schmerzen, vor allem im Rücken, quälten sie. Aber sie hat sich gut aufgehoben gefühlt – das habe alles leichter gemacht. Die nachfolgende mikroskopische Untersuchung der Gebärmutter ergab, dass das Organ nicht von Krebs befallen war.

Sylva Butz fühlt sich heute gut. Sie ist sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Wenn sie damals nicht zur Früherkennung gegangen wäre, sagt sie nachdenklich, und mit den Untersuchungen nicht nur ein, sondern mehrere Jahre ausgesetzt hätte – was wäre dann wohl mit ihr passiert? „Die Krebsfrüherkennungsuntersuchung“, ist sie überzeugt, „hat mir das Leben gerettet.“ Besser aber wäre es, wenn das Problem erst gar nicht entstünde. „Meine Töchter kriegen das mal nicht“, sagt sie entschieden. „Die lasse ich in jedem Fall impfen.“

Heike Maurer

Heike Maurer kommt auf ihrem Roller angefahren. Sie stellt ihn rasch ab, zieht lachend den Helm vom Kopf und schüttelt ihr dunkles Haar. „Ist ein bisschen später geworden“, sagt sie entschuldigend: „Es war heute ziemlich viel zu tun im Büro.“ Sie schließt die Tür zu ihrer Wohnung auf, weist den Weg auf die sommerliche Terrasse und verschwindet in der Küche, um für die Gäste Kaffee zu kochen. Mit den Tassen in der Hand setzt sie sich kurz darauf an den Gartentisch und beginnt, ihre Geschichte zu erzählen. „Ist ja vielleicht gar nichts Besonderes“, sagt sie, „das kann jeder Frau passieren, aber wünschen tue ich es keiner.“

Früherkennungsuntersuchung

Im Oktober 2005 ging sie zu ihrem Frauenarzt: „Die Spirale musste raus und da wurde die Früherkennungsuntersuchung gleich mitgemacht.“ Wenig später teilte ihr der Arzt mit, dass die Abstrichuntersuchung einen auffälligen Befund erbracht hätte. Heike Maurer zeigt auf die Kopie des zytologischen Befundberichtes, den sie vorsorglich bereit gelegt hat: „Ergebnis Gruppe III D“, ist darauf angekreuzt und „Zytologische Kontrolle: nach drei Monaten“. Auch dieser erneute Abstrich erbrachte kein zufriedenstellendes Ergebnis: „Pap III D, zweimal hintereinander, das war nicht so toll“, erinnert sich die Mutter zweier Töchter.


So richtig ernst genommen habe sie die Sache aber erst, als eine weitere Untersuchung in einem Speziallabor mit dem Ergebnis endete, dass sie mit HP-Viren infiziert sei. „Bei dem nachgewiesenen Virustyp“, liest Heike Maurer aus dem Befundbericht der Laborärzte vor, „handelt es sich um ein Hochrisiko-Papillomvirus, das häufig zu Epitheldysplasien im Genitalbereich führt.“ Von Viren, die so etwas machen, meint Heike Maurer, habe sie zuvor noch nie etwas gehört. „Dass es so etwas gibt! Dass man das so einfach bekommt und nichts davon merkt! Und dann fragt man sich natürlich auch: Von wem wohl?“

Epitheldyplasie

Auch das Wort Epitheldyplasie sei für sie zu diesem Zeitpunkt kein Begriff gewesen. Eine Epitheldysplasie hat sie sich von ihrem Frauenarzt erklären lassen, sei eine Krebsvorstufe und könne böse enden. Er schlug ihr vor, eine Konisation vornehmen zu lassen, bei der das verdächtig veränderte Gewebe aus dem Gebärmutterhals herausgeschnitten werde. „Dem habe ich sofort zugestimmt“, sagt Heike Maurer. „Ich wollte das Problem möglichst schnell wieder loswerden.“ Das sei vielleicht etwas vorschnell gewesen, meint sie rückblickend.

Aber man empfinde das alles als existenzielle Bedrohung: „Da hinterfragt man nicht lange – das will man nur einfach schnellstens erledigen und nichts versäumen!“
Die Konisation erfolgte im Dezember 2005 in einer Praxisklinik und verlief problemlos. „Ich bin eine Nacht da geblieben und am nächsten Morgen nach Hause“, erzählt Heike Maurer. „Ich dachte, jetzt habe ich alles hinter mir – niemand hat mit mir über mögliche Komplikationen gesprochen.“


Heike Maurer
Diplomverwaltungswirtin, 42 Jahre, verheiratet, zwei Kinder

Nachblutung nach Konisation

Nach einer Woche stellten sich Blutungen ein. „Es war so, als hätte man einen Hahn aufgedreht“, erinnert sie sich. „Das Blut lief und lief, und ich dachte, was mache ich denn nur, wenn das nicht mehr aufhört!“ Es hörte nicht mehr auf. Heike Maurer wurde als Notfall in die Uniklinik eingeliefert. Kaum im Warteraum angekommen, brach sie zusammen, man hat sie gleich in den Operationssaal gebracht. „Dort haben sie mich dann wieder zusammengeflickt.“

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass seit 2018 die HPV-Impfung auch für Jungen empfohlen wird und die organisierte Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung seit 2020 neu eingeführt wurde und für Frauen von 20 – 34 Jahren einen jährlichen Pap-Abstrich empfiehlt und für Frauen ab 35 Jahren alle 3 Jahre eine Kombinationsuntersuchung aus Pap-Abstrich und HPV-Test vorsieht.

„Nachblutung nach Konisation“, lautete die postoperative Diagnose. Zwei Tage lang musste sie nach der OP auf der Intensivstation verbringen. Heute weiß Heike Maurer, dass es in seltenen Fällen nach Konisationen zu Nachblutungen kommen kann. Meist nach einer Woche, erklärt sie, wenn der Körper den Wundschorf abstößt. „Ich hätte das aber gerne vorher gewusst“, sagt sie entschieden. „Ich hätte dann das, was mir passiert ist, besser einordnen können, ich wäre viel früher in die Klinik gefahren, ich hätte nicht diese Angst aushalten müssen, und ich wäre nicht in Panik geraten.“ Vielleicht, gibt sie zu bedenken, ist es bei manchen Patientinnen besser, nicht zu erwähnen, was so alles möglicherweise passieren kann. Sie aber sei ein anderer Typ. „Ich fühlte mich nicht genügend aufgeklärt.“Das während der Operation entfernte Gewebestück wurde anschließend im Labor von einem Pathologen untersucht. Er fand eine „geringgradige“ Dysplasie. Bedenklichere Veränderungen oder gar Krebszellen, seien nicht entdeckt worden, sagt Heike Maurer erleichtert und fügt hinzu, dass sie sich nach diesem Ergebnis schon so manches Mal bei dem Gedanken erwischt habe, „ob das jetzt wirklich alles hat sein müssen?“

Sie geht seither, wie all die Jahre zuvor, regelmäßig zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung. Und sie überlegt, seit sie von der Impfung erfahren hat, ob sie ihre beiden Töchter, sieben und zwölf Jahre alt, impfen lassen soll. Die Impfung, sagt sie, sei ja überall, sogar in Fernsehwerbespots publik gemacht worden. Spontan habe sie gedacht. „Das ist toll, dass es das gibt. Da kann ich meinen Töchtern ersparen, was mir passiert ist.“ Doch dann hat sie von angeblichen Komplikationen gehört. Das habe sie zum Nachdenken gebracht. Sie hat noch einmal mit dem Kinderarzt gesprochen. Grundsätzlich ist er für die Impfung. Heike Maurer auch. Aber sie kann noch ein wenig warten, und darüber ist sie froh: „Meine beiden Mädchen“, sagt sie lachend, „sind ja noch jung. Aber man weiß ja nie!“

In dem Video von BW Medizin zum Thema Gebärmutterhalskrebs kommt auch
Frau Maurer zu Wort.

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Karola Mangano

„Was wäre passiert, wenn ich nicht zum Arzt gegangen wäre?“

Karola Mangano sagt, dass sie nicht so viel Zeit zum Nachdenken habe. Sie muss sich um Lorenzo, ihren vierjährigen Sohn, kümmern, ihr Mann habe gerade ein Restaurant eröffnet und sie hilft ihm dabei, sie versorgt Haus und Hof, und sie steht jeden Tag am Band in einer Automobilfabrik. Doch was sich bei ihr vor eineinhalb Jahren ereignete, beschäftigt sie noch heute. Ihr Wunsch war es damals, ein zweites Kind zu bekommen. Deshalb ging sie zum Frauenarzt. Doch dann wurde eine ganz andere Geschichte daraus.

Krebsfrüherkennungsuntersuchung

Im Oktober 2007, erzählt sie, wollte sie ihren alten, seit Jahren vertrauten Frauenarzt aufsuchen. Doch der hatte seine Praxis aufgelöst. „Ich stand vor einer geschlossenen Tür, ich wusste von nichts.“ Sie machte daraufhin einen Termin mit einer Frauenärztin aus. Die neue Ärztin habe alle möglichen Untersuchungen gemacht, unter anderem einen Abstrich, das kannte sie ja schon. Man würde sie anrufen, wenn etwas wäre, wurde ihr gesagt. „So weit war noch alles ganz normal“, sagt Karola Mangano: „Man rechnet ja eigentlich nicht damit, dass man wirklich einen Anruf erhält.“

Der Anruf kam. Sie solle noch einmal in die Praxis kommen, mit dem Abstrich sei etwas nicht in Ordnung, er müsse wiederholt werden. Von „höherwertigen Veränderungen“ sei gesprochen worden. Karola Mangano wusste nicht so recht, was das bedeutete. Aber sie ahnte, dass es nichts Gutes sein konnte.

Auffällig veränderte Zellen

Auch die mikroskopische Untersuchung des nochmals erfolgten Abstrichs zeigte auffällig veränderte Zellen. Die Ärztin habe sie daraufhin in das Krankenhaus in der Stadt geschickt. Dort sei sie mit einem speziellen Mikroskop gynäkologisch untersucht worden, der Arzt habe irgendeine Lösung aufgetupft, und auf einem Bildschirm über dem gynäkologischen Stuhl konnte sie selbst wenig später einen weißlich veränderten Gewebebezirk erkennen.


Karola Mangano erzählt ihre Geschichte auffällig rasch zu Ende: Es sei dann eine Gewebeprobe genommen worden und die Auswertung habe gezeigt, dass eine Krebsvorstufe vorlag. „Das ist schon ein richtiger Schock, wenn man davon betroffen ist“, sagt sie. Wenig später erfolgte ein chirurgischer Eingriff, „eine Laser-Konisation“, sagt Karola Mangano. Der Arzt habe den verdächtigen Gewebebezirk mit dem Laserstrahl entfernt. Sie sei dazu morgens ins Krankenhaus und nachmittags schon wieder raus. Schmerzen hatte sie keine. Der Arzt riet ihr, sich die nächste Zeit zu schonen. „Gar nicht so einfach, wenn man den ganzen Tag am Band steht“, sagt sie. Sie sei mit leichten Blutungen davon gekommen.

Kontrolluntersuchungen

Was sie beschäftigt ist, dass da unbemerkt etwas in ihr geschlummert habe, das sich langfristig womöglich zu einer schlimmen Sache hätte auswachsen können. So haben es ihr die Ärzte erklärt. „Und was wäre passiert, wenn ich da nicht gerade mit meinem Kinderwunsch zum Arzt gegangen wäre?“, fragt sich Karola Mangano. Was sie außerdem beschäftigt ist, dass das alles durch Viren verursacht sein soll. „Die Viren sind in dem Gewebe drin“, habe die Frauenärztin gesagt. „Davon hatte ich noch nie gehört“, meint Karola Mangano: „Grippe, ja, Erkältungen, ja, – aber Krebs durch Viren? Das gibt es doch gar nicht.“ Die Frauenärztin hat ihr alles erklärt, und das habe sie „ganz doll beruhigt“. Und dann, sagt Karola Mangano, beschäftigte sie „natürlich“ auch immer wieder die Frage: „Warum denn eigentlich ich?“

Karola Mangano
Produktionsarbeiterin,
35 Jahre, ein Kind

Die Viren, sagt sie, die seien immer noch da – aber nicht die schlimmen. Alle sechs Monate habe sie eine Kontrolluntersuchung, da erfolge auch ein Test auf die Viren. Sie gehe „mit Angst dahin“. Was wird wohl dabei herauskommen? Aber sie fühle sich dennoch „in guten Händen: wenn da was ist, das finden die sicher gleich heraus“.

Und ihr Kinderwunsch?

Und ihr Kinderwunsch? Die Ärzte, sagt sie, hätten ihr geraten, mit einer erneuten Schwangerschaft noch ein wenig zu warten. Sie habe jetzt ein wenig Scheu davor, schwanger zu werden: „Man hat mir gesagt, dass man die Kontrolluntersuchungen dann nicht mehr machen könne.“ Aber vielleicht, hofft sie, sind die Viren beim nächsten Kontrolltermin ja alle weg.

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