
Glossar
Abstrichuntersuchung
Adenokarzinom
AIDS
Auffrischimpfung
Da der Impfschutz bei einigen Impfungen nach einer gewissen Zeit nachlässt, muss er durch erneute Verabreichung einer Dosis wieder aufgefrischt werden (Boost).
Basalmembran
Zellschicht, die Oberflächen oder Hohlräume bedeckende Zellschichten (Oberflächenepithel) „nach unten“ gegenüber dem Bindegewebe und den Gefäßen abgrenzt.
Biopsie
Fachbegriff für die Entnahme und Untersuchung von Material (meist Gewebe) aus einem lebenden Organismus.
Boost
Engl. Verstärkung, siehe Auffrischimpfung
Carcinoma in situ
Vorstufe eines Karzinoms; schwere Zellveränderungen, aber noch nicht invasiv, d.h. nicht die Basalmembran überschreitend.
Chlamydien
Bakterien, die beim Menschen insbesondere Erkrankungen der Schleimhäute im Augen-, Atemwegs- und Genitalbereich auslösen mit teilweise schwerwiegenden
Folgen wie Erblindung oder Unfruchtbarkeit.
CIN
Zervikale intraepitheliale Neoplasie; Zellveränderungen (Dysplasien) am Gebärmutterhals, die als Vorstufe des Zervixkarzinoms (Präkanzerose) gelten; Einteilung in drei Gruppen: CIN I = leichte Dysplasie, CIN II = mittelschwere Dysplasie, CIN III = schwere Dysplasie/Carcinoma in situ.
Differenzialkolposkopie
Lupenuntersuchung der sichtbaren Anteile des Gebärmutterhalses (Kolposkopie) mit gezielter Entnahme von Gewebeproben aus allen verdächtig erscheinenden Bereichen.
DNA/DNS
Desoxyribonukleinsäure (engl.: desoxyribo-nucleic acid); Träger der genetischen Information eines Lebewesens; im Zellkern jeder Zelle eines Organismus vollständig vorhanden.
DNA-Viren
Viren, deren Erbmaterial aus DNA besteht.
Dünnschichtzytologie, Flüssigkeitszytologie
Die beim Zervixabstrich entnommenen Zellen werden zunächst in einer Flüssigkeit aus ihrem Verband gelöst, von Blut, Schleim und anderen Beimengungen befreit und "gereinigt" und erst dann zur mikroskopischen Beurteilung in einer dünnen Schicht auf ein Glasplättchen (Objektträger) aufgebracht und mikroskopisch beurteilt. Beim herkömmlichen Pap-Test werden die Zervixzellen dagegen im Zellverband begutachtet, d.h. auch in mehreren Schichten übereinander und zusammen mit den eventuell im Abstrich vorhandenen Blut- oder Entzündungszellen.
Dysplasie
Zell- bzw. Gewebeveränderungen, atypische Zellen, die einem Anfangsstadium der Krebsentstehung entsprechen können (CIN).
Ektozervix, ektozervikal
Äußere Anteile des Gebärmutterhalses, außerhalb des Gebärmutterhalskanals, mit der Kolposkopie gut beurteilbar.
Endozervix, endozervikal
Innere Anteile der Zervix, im Gebärmutterhalskanal gelegen; mit der Kolposkopie nicht oder kaum beurteilbar.
Flüssigkeitszytologie
Siehe Dünnschichtzytologie
Herpes simplex 2 (HSV-2)
DNA-Virus zur Gruppe der Herpesviren gehörig. Kann Krankheiten bei Menschen und Wirbeltieren verursachen. HSV-2 ist Verursacher von Genitalherpes. HSV-1 kann dagegen Lippenbläschen oder Genitalherpes verursachen.
Histologie
Lehre von den Geweben des Körpers
Histologische Untersuchung
Gewebeuntersuchung und -beschreibung
HPV-Test
Test zum Nachweis von Humanen Papillomviren (HPV) im Zervixabstrich. Der meist verwendete Hybrid-Capture-II-Test (HC II-Test) kann Hochrisiko-HPV-Typen (HR-HPV) von Niedrigrisiko-HPV-Typen (LR-HPV) unterscheiden, aber nicht einzelne Virustypen identifizieren.
Humane Papillomviren (HPV)
Gruppe von DNA-Viren, die Zellen der Haut und verschiedener Schleimhäute befallen und diese zu unkontrolliertem Wachstum treiben können; über 200 Typen sind bekannt;
so genannte Niedrigrisiko-Typen verursachen vorwiegend harmlose Genitalwarzen, Hochrisiko-Typen können bei anhaltender Infektion Gebärmuterhalskrebs auslösen.
Impfstoff
Ein Impfstoff (Vakzine) ist ein biologisch oder gentechnisch hergestellter Stoff, der im Rahmen einer Impfung zur spezifischen Aktivierung des Immunsystems führt und vor einer Infektion mit bestimmten Erregern schützt.
Impfung
Injektion eines Impfstoffs mit dem Ziel der spezifischen Aktivierung des Immunsystems zum Schutz vor einem Krankheitserreger.
Invasives Karzinom
Karzinom, das invasiv wächst, d. h. die Basalmembran durchbrochen hat und in tiefer liegendes Gewebe eindringt.
Karzinom
Bösartiger Tumor, der von Deckgeweben (Epithelien), d. h. Haut, Schleimhaut oder Drüsengewebe, ausgeht. Karzinome werden nach dem Erscheinungsbild der Zellen und der Herkunft unterschieden (z. B. Adenokarzinom, Plattenepithelkarzinom etc.).
Kofaktor
Begleitfaktor
Kolposkop
Speziell für gynäkologische Untersuchungen entwickeltes Untersuchungsmikroskop zur Beurteilung der Scheide und des äußeren Muttermundes mit sechs- bis vierzigfacher Vergrößerung.
Kolposkopie
Untersuchung der Scheidenschleimhaut (Scheide = griechisch Kolpos) und äußerem Muttermund mit dem Kolposkop.
Konisation
Operativer Eingriff am Gebärmutterhals; Ausschneidung eines Gewebekegels, der einen Teil der Portio und des Zervikalkanals umfasst.
Krebsfrüherkennung
Krebs-Früherkennungsuntersuchungen, oft umgangssprachlich auch Krebsvorsorge-Untersuchungen genannt, mit dem Ziel, Krebsvorstufen oder eine Krebserkrankung in einem örtlich begrenzten Stadium zu erkennen und zu behandeln. Dadurch sollen die Chancen auf eine Heilung vergrößert werden.
Krebsvorstufen
Kryotherapie
Vereisungstherapie, Kältetherapie; an der Zervix: Vereisung eines verdächtigen Bezirks mit Hilfe einer auf den Gefrierpunkt herunter gekühlten kleinen Metallplatte.
Laserkonisation
siehe Konisation
Laservaporisation
Verdampfung (Vaporisation) von Gewebe mittels energiereicher Laserstrahlen, die Hitze erzeugen; an der Zervix zur Zerstörung verdächtiger Gewebebezirke.
LEEP
Engl. Loop Electrosurgical Excision Procedure; siehe Schlingenexzision.
LLETZ
Messerkonisation
Metaplasie
Reversible Umwandlung eines differenzierten (ausgereiften) Gewebes in ein anderes differenziertes Gewebe, z.B. Drüsenepithel in » Plattenepithel.
Opportunistisches Screening
Screening, das außerhalb eines organisierten Programms betrieben wird, vgl. organisiertes Screening.
Organisiertes Screening
Systematisches Screening mit persönlicher Einladung in festgelegten Abständen, Durchführung der Untersuchung und Befundung nach festgelegten und überprüfbaren Qualitätskriterien sowie im Verdachtsfall Folgeuntersuchungen ggf. Behandlung nach wissenschaftlich begründeten Leitlinien.
Papillome
Durch Humane Papillomviren verursachte gutartige Wucherungen der Haut und Schleimhaut („Warzen“)
Pap-Test
Zellabstrich vom Muttermund (Portio) und aus dem Gebärmutterhalskanal (Zervikalkanal) im Rahmen der Früherkennung, der mikroskopisch auf Zellveränderungen untersucht wird, die auf Krebsvorstufen hinweisen können. Der Name geht zurück auf den Anatomen George Papanicolaou, der die Methode bereits in den 1940er Jahren in den USA entwickelt hat.
Plattenepithel
Gewebezellart, die aus einer oder mehreren Zellschichten besteht und äußere und innere Körperoberflächen bedeckt. Ein Plattenepithel verhornt an der äußeren Haut, nicht aber an den Schleimhäuten. Die Bezeichnung rührt von der abgeflachten Form der Deckzellen.
Plattenepithelkarzinom
Bösartiger Tumor, der aus Zellen des Plattenepithels hervorgegangen ist. Feingewebliche (histologische) Beschreibung.
Portio vaginalis
Gebärmuttermund, der sich in die Scheide öffnende Teil des Gebärmutterhalses (Zervix uteri); im Bereich der Portio liegt die Grenze zwischen dem Plattenepithel der Vagina und dem Drüsenepithel des Zervikalkanals (Transformationszone).
Präkanzerose
Krebsvorstufe, fortgeschrittene Zellveränderung.
Schlingenexzision, Hochfrequenzschlingenexzision, Schlingen-Diathermie, LEEP, LLETZ
Entfernung eines veränderten Gewebebezirks der Zervix mit Hilfe einer kleinen, elektrisch erhitzten Drahtschlaufe.
Screening
Screen = Sieb. Routinemäßige, periodische Reihenuntersuchung breiter symptomloser Bevölkerungsgruppen mit dem Ziel, Hinweise auf das mögliche, noch unerkannte Vorliegen einer bestimmten Erkrankung in einem Früh- oder Vorstadium zu erhalten und bei Bestätigung des Verdachts gezielt zu behandeln.
Transformationszone
Bereich der Portio vaginalis, in dem das Plattenepithel der Portio und das Zylinderepithel des Zervikalkanals aufeinandertreffen und ineinander übergehen. Typischer Entstehungsort von Krebsvorstufen der Zervix.
Übergangszone
siehe Transformationszone.
Vakzine
siehe Impfstoffe.
VLP - Virus like particle
Virusähnliche Partikel, die biotechnologisch hergestellt werden; enthalten keine DNA und können sich deshalb nicht vermehren.
Vulva
Äußeres weibliches Genitale, Scheideneingang und Schamlippen.
Zervixabstrich
siehe Pap-Test.
Zervikalkanal
Gebärmutterhalskanal
Zervix uteri, Zervix
Gebärmutterhals
Zervixkarzinom
Gebärmutterhalskrebs
Zirkumzision
Lat. Circumcisio, Beschneidung: teilweise oder vollständige Entfernung der männlichen Vorhaut.
Zylinderepithel
Schleimhauttyp im Zervikalkanal mit hoch aufgebauten (zylinderförmigen), Schleim bildenden Zellen.
Zytologie
Lehre von den Zellen.
Zytologische Diagnostik
Zytodiagnostik; mikroskopische Untersuchung von Zellen aus Abstrichen, Blut oder Gewebeproben (Biopsien) auf krankhafte Veränderungen.