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Ursachen des Zervixkarzinoms

Bestimmte Typen der Humanen Papillomviren (HPV), die Zellen im Genitalbereich infizieren können, sind die entscheidende Ursache von Gebärmutterhalskrebs. Sie werden überwiegend durch sexuellen Kontakt, vor allem durch Geschlechtsverkehr, übertragen.

Unterschiedliche Virustypen

Man unterscheidet Virustypen, die hauptsächlich Warzen verursachen (so genannte Niedrigrisiko-Typen), von solchen, die Krebs auslösen können (Hochrisiko-Typen). Zur ersten Gruppe zählen besonders HPV 6 und 11, zur zweiten Gruppe vor allem HPV 16 und 18, die für rund 70 Prozent aller Zervixkarzinomerkrankungen verantwortlich sind.

Etwa acht von zehn Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Meist bleibt die Infektion unbemerkt und verschwindet innerhalb von sechs bis 24 Monaten wieder. Meist schafft es das Immunsystem, mit den Viren fertig zu werden (Evander 1995).

Länger anhaltende Infektionen mit Hochrisiko-HPV können über Vorstufen zu Gebärmutterhalskrebs führen. Verschiedene weitere Faktoren erhöhen das Risiko der Krebsentstehung zusätzlich zur bestehenden HPV-Infektion. Hochrisiko-Typen der humanen Papillomviren (HR-HPV) werden in praktisch allen Gebärmutterhalskarzinomen gefunden und gelten heute als Hauptverursacher der Erkrankung.

Verschiedene Einflussfaktoren können diese Fähigkeit der „Selbstheilung“ beeinflussen und das Risiko der Krebsentstehung zusätzlich erhöhen. Aus epidemiologischen Untersuchungen an Patientinnen mit Zervixkarzinom und großen Gruppen gesunder Frauen schließen Wissenschaftler derzeit auf eine Reihe solcher Begleit- oder Kofaktoren.

Folgende Risikofaktoren sind bekannt:

  • Rauchen fördert die HPV-bedingte Tumorentstehung zusätzlich. Bei Raucherinnen lassen sich die krebserregenden Abbauprodukte von Tabakrauch vermehrt in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses nachweisen. Studien haben außerdem gezeigt, dass HPV-Infektionen bei Raucherinnen länger bestehen bleiben. Insgesamt gilt es als gesichert, dass mit HR-HPV infizierte Raucherinnen (auch Ex-Raucherinnen) ein höheres Risiko haben, an einem Zervixkarzinom zu erkranken als infizierte Frauen, die niemals geraucht haben (Appleby 2006, Berrington 2007).

  • Es gibt Hinweise darauf, dass eine zusätzliche Infektion im Genitalbereich mit anderen sexuell übertragbaren Erregern wie Chlamydien und Herpes simplex 2 zur Krebsentstehung beitragen kann, wenn bereits eine Infektion mit HR-HPV besteht. Die etwas widersprüchlichen Daten könnten auch so interpretiert werden, dass eine allgemeine Entzündung der Zervixschleimhaut als Kofaktoren in Betracht kommt. Kondome reduzieren die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit solchen zusätzlichen Krankheitserregern und einer neueren US-amerikanischen Studie zufolge auch das Risiko der Infektion mit HR-HPV. Dies war lange umstritten (Zereu 2007).

  • Auch mit HR-HPV-infizierte Frauen, die viele Schwangerschaften hatten, und Frauen, die in jungem Alter geboren haben, tragen ein etwas erhöhtes Erkrankungsrisiko. Dabei scheint das Risiko generell mit jeder ausgetragenen Schwangerschaft anzusteigen und ist statistisch nach sieben Geburten höher als nach ein bis zwei Geburten (Munoz 2002, UICC 2006).

  • Hormonelle Verhütungsmittel („Pille“), über einen längeren Zeitraum (mehr als 5 bis 10 Jahre) eingenommen, erhöhen ebenfalls leicht das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, wenn bereits eine HR-HPV-Infektion vorliegt (Vaccarella 2006).

  • Besonders gefährdet sind HR-HPV-infizierte Frauen, die auch HIV-infiziert sind oder, beispielsweise nach einer Organtransplantation das Immunsystem unterdrückende Medikamente einnehmen müssen. Da ihr Immunsystem geschwächt ist, kann es eine HPV-Infektion oft nicht erfolgreich bekämpfen (Duerr 2006, Lehtovirta 2006, Palefsky 2006, Riva 2007).

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